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Neugeborene: Akne, Koliken & Co.

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Neugeborenes Baby schreit
Foto: Panthermedia/FamVeldman

Neugeborenen-Akne

Stirn und Wangen Ihres Babys zieren rote Pickelchen und Flecken? Dann leidet es vermutlich unter Neugeborenen-Akne. Sie kann direkt nach der Geburt bis zu vier Wochen danach infolge der Hormonumstellung auftreten.

Was tun?

Eine spezielle Behandlung ist meist nicht notwendig. Hebammen empfehlen das Betupfen mit Muttermilch zur rascheren Abheilung.

  • Die Pickel keinesfalls ausdrücken!
  • In schwereren Fällen kann der Kinderarzt mit speziellen Pflegecremen helfen, die die mangelhafte Talgproduktion ausgleichen.

Bauchweh

Da der Magen-Darm-Trakt bei den meisten Säuglingen noch unreif ist, kommt es vor allem in den ersten drei Lebensmonaten häufig zu Blähungen und Bauchschmerzen – den sogenannten Dreimonatskoliken. Buben sind stärker betroffen als Mädchen.

Was tun?

Achten Sie darauf, dass Ihr Baby in ruhiger Atmosphäre trinken und danach ausgiebig aufstoßen kann. Manchmal erweist sich Fencheltee für das Baby als hilfreich.

  • Ein Tipp von Hebammen: den Bauch des Kleinen mit warmem Kümmelöl massieren oder ein angewärmtes Kirschkernkissen auflegen.
  • Ihr Kinderarzt kann Lefax-Suspension, Sab- Simplex- oder Lefaxin-Tropfen sowie Carum- Carvi-Kümmelzäpfchen verordnen.

Fieber

Bei Neugeborenen gilt bereits eine Temperatur über 37,5 Grad, gemessen im After, als Fieber und diese kann viele Gründe haben. Im harmlosesten Fall ist es Durstfieber; dann trinkt das Baby nicht ausreichend oder ist überwärmt. Länger als einen Tag anhaltendes Fieber über 38,5 Grad ist stets ernst zu nehmen und ärztlich abzuklären!

Was tun?

  • Bieten Sie Ihrem Baby reichlich zu trinken an.
  • Bekleiden Sie es leicht, wenn es sich heiß anfühlt, bzw. wärmer, wenn es fröstelt.
  • Sorgen Sie für ausreichend Frischluft.
  • Wadenwickel sind erst für Babys ab etwa dem sechsten Monat geeignet.
  • Da hohes Fieber den kindlichen Organismus stark belastet, können Sie Ihr Kleines aber behutsam vom Kopf bis zu den Füßen mit lauwarmem Wasser abwaschen.
  • Fiebersenkende Mittel – etwa Mexalen-Zäpfchen (75 mg ab drei Kilogramm) oder Nureflex- Saft (20 mg ab drei Monaten) – sollten Sie ohnehin immer zu Hause haben.

Kopfgneis

Ab der ersten Woche bilden sich auf dem Kopf mancher Neugeborener weiche, fetthaltige gelbe Schuppen: Kopfgneis, im Volksmund "Grind" genannt. Grund dafür ist eine übermäßige Talgproduktion. Nach den ersten Lebenswochen und -monaten heilt der Gneis in der Regel von selbst ab.

Was tun?

  • Wenn die Schuppenschicht sehr dick ist und unangenehm riecht, können Sie den Kopf mit einem geeigneten Babyöl einreiben. 30 Minuten einwirken lassen, die Schuppen vorsichtig ablösen und danach den Kopf mit mildem Babyshampoo waschen.

Milchschorf

Auch Milchschorf beginnt meist auf dem Kopf, der dann von dicken, gelblichen Krusten belegt ist. In seltenen Fällen kann es sich dabei um eine frühe Form der Neurodermitis handeln.

Was tun?

  • Zum Ablösen empfiehlt sich eine Ölhaube: Auf einen Baumwoll- oder Leinenfleck Oliven- oder Babypflegeöl aufbringen, eine dünne Haube (Drogerie!) drüberziehen, über Nacht einwirken lassen und am nächsten Morgen mit einem Kamm abscheren.
  • In hartnäckigen Fällen kann man die Prozedur am folgenden Tag wiederholen.

Nabelprobleme

Der Nabel eines Neugeborenen ist insofern ein "wunder Punkt", als leicht Krankheitserreger eindringen und eine Infektion auslösen können. Der Nabelschnurrest fällt meist vier bis zehn Tage nach der Geburt, selten auch erst nach vier Wochen ab.

Was tun?

  • Wenn Sie Ihr Baby schon vor Abfallen des Nabelschnurrests baden wollen, desinfizieren Sie Nabel und Nabelgegend vorher und nachher mittels Wattestäbchens mit etwas Betaisodona- Lösung.
  • Ist der Nabelschnurrest abgefallen, kann die Ansatzstelle mit Puder behandelt werden, bis sie trocken ist.
    Am nächsten Tag dürfen Sie das Baby gefahrlos baden!

Soor

Lästig, aber meist harmlos: Als Soor bezeichnet man Infektionen der Haut oder Schleimhaut mit dem Hefepilz Candida albicans. Dieser siedelt sich bei Säuglingen gerne in der Mundhöhle an und wandert durch den Darmtrakt bis zur Windelregion.

Typische Symptome: weißliche, nicht wegwischbare Flecken oder Beläge an der Mundschleimhaut, rote Bläschen mit weißlichem Rand, manchmal große, nässende, offene Ekzeme.

Was tun?

  • Behandelt wird mit Anti-Pilz-Mitteln, die der Arzt verordnet.
  • Hebammen empfehlen auch, den Mundsoor und die Beläge mit verdünnter Myrrhentinktur aus der Apotheke abzutupfen

Schnupfen

Babys sind Nasenatmer, ein Schnupfen kann sie daher ganz schön quälen. Oft ist es aber auch nur angetrocknetes normales Nasensekret, das die engen Nasengänge verlegt. Das Trinken ist mit verstopftem Näschen meist erschwert.

Was tun?

  • Einer Hebammenempfehlung gemäß tröpfeln Sie Ihrem Liebling, wenn Sie stillen, etwas Muttermilch in die verstopfte Nase.
  • Kinderärzte werden eher raten, die Nase zwei- bis dreimal täglich mit physiologischer Kochsalzlösung (Apotheke!) zu pflegen.
  • Homöopathen empfehlen als bewährte Arzneien Lycopodium bei gelbgrünem, zähem Schleim und Sambucus bei verstopfter Nase.
  • Im Handel gibt es auch Nasensekretsauger – bitte aber mit Vorsicht anwenden, um die Nasenschleimhaut nicht zu verletzen.

Windelausschlag

Selbst bei der gewissenhaftesten Pflege bekommt jedes Baby irgendwann einmal einen wunden Po. Die Symptome der sogenannten Dermatitis können von leichten Rötungen bis zu starken Entzündungen reichen.

Was tun?

  • Wird bei einer bestehenden Entzündung bei jedem Wickeln eine Zinkpaste (z. B. Desitin-Salbe) verwendet, heilt die wunde Stelle üblicherweise in zwei bis drei Tagen wieder ab.
  • Alternativ helfen Johanniskrautöl oder Eichenrindensud.
  • Sehr hilfreich: das Baby öfter mal ohne Windel strampeln lassen.
  • Bei nicht heilenden Ausschlägen an eine Soorinfektion denken!

Fachliche Unterstützung

Univ.-Prof. Dr. Konrad Pillwein, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde in Wien

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